Das Pferd hat Rückenschmerzen
Corona birgt für die Hilfen zur Erziehung ein Höchstmaß an pädagogischen Herausforderungen. Ansteckungsvermeidung und Beschäftigung sind wohl derzeit die Haupttehmen im Alltag. Ängste um die eigene Gesundheit und die der anderen, Empfehlungen, dass familiäre Kontakte nur elektronisch stattfinden sollten und ausreichende Versorgung bestimmen die gemeinsame Bewältigung der Krise - und doch erzählt die Corona-Zeit auch "schöne Geschichten".
Tolle Ideen gibt es ja überall - ob von den Balkonen musiziert oder für ältere Menschen eingekauft wird. Aber warum wird es interessant, ob ein Pferd Rückenschmerzen hat? So geschehen in Berumerfehn. Einige Bewohner der dortigen Jugendwohngemeinschaft der IFI gGmbH besuchen regelmäßig einen Reiterhof und haben einen engen und guten Kontakt zu Pferden. Ein Kontakt, der Halt gibt und der verlässlich ist - gerade in diesen schweren Zeiten. Aber das geht jetzt nicht mehr. Der Reiterhof hat geschlossen. Musste schließen. Wegen Corona.
Dann hatte jemand die Idee: Wenn wir nicht zu den Pferden können, dann müssen die Pferde zu uns. Und so geschah es. Per Anhänger wurden zwei Pferde der Jugendwohngemeinschaft in den Garten gestellt. Zu grasen gibt es dort genug und ob die Pferde sich gefreut haben, "ihre" Kids wieder zu sehen, wissen wir nicht - aber für die Jugendlichen war es super. "Mein Pferd war da!", hieß es anschließend.
Es wurde auch gleich der neue Besuchstermin vereinbart. Aber dann: Das Pferd hat Rückenschmerzen und kann und soll erst einmal nicht mehr transportiert werden. So wünschen wir alle dem Pferd baldige Besserung.